Essbare Wildkräuter – die Wegwarte

Mit Freude habe ich vernommen, dass eine meiner Lieblingspflanzen, die Wegwarte zur Heilpflanze des Jahres 2020 erkoren wurde. Das wunderschöne, leuchtende Blau der Blüten und deren Form sind einfach eine tolle Symphonie.

Nun im Juni können wir die ersten Blüten der Wegwarte entdecken. Ihr wissenschaftlicher Name (Cichorium instybus) schließt bereits auf ihren weiteren Namen Zichorie. Durch natürliche Züchtungen endstanden Radicchio und Endivie, also somit Unterarten der Wegwarte.

In der Naturheilkunde werden die Wurzeln gegen Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Ebenso finden Wurzeln Verwendung als Ersatzkaffee.

In der Küche lässt sich die Wegwarte sehr vielseitig einsetzen. Verwendung finden hier die Blätter, die Blüten und auch die Wurzel.

Die Blätter sind eine tolle Zutat für knackige Salate, doch nach der Blüte lagert die Wegwarte (wie viele andere Kräuter auch) Bitterstoffe ein. Jedoch können diese dann immer noch wie Spinat verwendet werden. Es empfiehlt sich hier die Blätter 2-3 Stunden in Wasser einzulegen, um so die Bitterstoffe aus den Zellen zu extrahieren.

Die wunderschönen Blüten lassen sich natürlich super zum Dekorieren von Obstsalaten, Salaten und Brotaufstrichen verwenden. Eingefroren in einem Eiswürfel, machen sich diese auch klasse in der Weißwein-Schorle oder im Prosecco.

So, nun hatte ich eben erwähnt, dass die Wurzeln als Ersatzkaffee verwendet werden können. Dazu trocknet man die geernteten Wurzeln und zerkleinert diese anschließend.

In der Pfanne, bei mittlerer Temperatur geröstet (bitte ohne Öl oder Fett) erhalten diese dann die passende Konsistenz um gemahlen zu werden. Heißes Wasser aufgießen und fertig ist der Zichorienkaffee.

Es lohnt sich somit immer mehr, im Garten oder auf dem Balkon ein wenig Platz für heimische Wildkräuter zu schaffen. Denn diese sind nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund und durchaus vielfältig verwendbar.

Wie immer empfehle ich vor dem Genuss von selbst gesammelten Wildkräutern, eine fachkundige Führung und ein Bestimmungsbuch.

Ihr Stefan Leiding