4 – KLAAS ERSTES OSTERFEST

Es war an einem schönen Morgen im Frühling. Die Sonne schien in Maris und meinem Zimmer. Die beide schliefen noch tief und fest. Eine Blaumeise saß auf einem Strauch vor dem Fenster und begann laut zu zwitschern. Ich rieb mir die Augen und schimpfte: „Kannst du nicht woanders dein Lied singen?“  Dann wachte Mari auf, war ebenfalls ganz verschlafen und fragte: „Klaas, hörst du auch, was ich höre?“ „Jaaaaa, ich glaub, der Vogel wollte uns wecken. Das hat er prima hingekriegt.“ Plötzlich schnellte Mari hoch und fragte: „Welcher Tag ist heute?“  „Sonntag“, antwortete ich. „Sonntag? Komm, Klaas, wir müssen aufstehen,“ meinte Mari. „Wieso?“ wollte ich wissen. „Wir müssen in den Garten, komm“, rief Mari aufgeregt. „In den Garten? Jetzt? Warum, denn?“ fragte ich. „Lass dich überraschen, Klaas,“ antwortete Mari und zog an meinem Bein. „Hey, lass das,“ rief ich. „Nu, jetzt, komm Klaas,“ sagte Mari und grinste. „O.K., bin ja schon auf dem Weg,“ sagte ich und wurde neugierig. Mari und ich waren noch im Schlafanzug, aber das war Mari egal. Sie packte meine Hand und wir rannten hinaus in den Garten. Schön sah es dort aus. Tulpen und Narzissen standen in voller Blüte. Ich stand auf der Wiese und fragte: „Und nun?“ Kaum hatte ich die Frage gestellt, sah ich unter einem Zweig etwas Buntes leuchten. „Was ist das denn?“ fragte ich. „Wo?“ wollte Mari wissen. „Na, da hinten unter dem Tannenzweig,“ antwortete ich. Schnell lief ich zu der Tanne. Ich bückte mich und hielt einen Schokoladenhasen in meiner Hand. „Schau mal,“ was ich gefunden habe,“ rief ich Mari erstaunt zu, die zu mir eilte. „Seit wann wachsen denn Schokoladenhasen in unserem Garten?“ fragte ich. „Na, es ist Ostern, Klaas. Komm, wir suchen weiter. Bestimmt finden wir noch mehr,“ sagte Mari und lachte. „Ostern?“, sagte ich. „Ja,“ sagte Mari, „am Ostersonntag wird Jesus Auferstehung gefeiert. Ich erkläre es dir später. Überall findet man Osterhasen, Ostereier und andere Leckereien.“ Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich lief weiter. „Ich seh schon was,“ rief ich und freute mich. „Das macht richtig Spaß“. Hinter den Tulpen fand ich bunte Ostereier, Schokoladeneier und vieles mehr. Marie entdeckte auch einen Schokoladenhasen, bemalte Eier, Marzipaneier und Schokoladenlutscher, die die Form eines Hasen hatten.

Wir legten all unsere Schätze auf den Terrassentisch. Mari und ich freuten uns und teilten alles auf. Ich griff einen Schokoladenlutscher, zog ihn aus dem Papier und probierte. „Mmmmm, ist der lecker,“ sagte ich.

Auf einmal standen Josh und Anneke vor uns. Maris Mutter gab jedem ein Weidenkörbchen und meinte: „Hier, ein Osterkörbchen, da könnt ihr alles reinpacken,“ sagte sie. „Au ja, danke“, sagte ich.

„Wie sieht es aus, ihr zwei, Lust auf Frühstück?“ fragte Josh.

„Es gibt ein leckeres Osterbrot mit Mandeln und Rosinen. Darauf schmeckt ein gekochtes Ei sehr gut,“ sagte Anneke.

„Ja, komm Klaas, wir ziehen uns schnell etwas über und decken den Tisch,“ rief Mari.

Anneke hatte den Frühstückstisch schön österlich mit gelben Osterglocken, gelben Kerzen in Eiform und Osterservietten mit Hasen darauf geschmückt.

„Das sieht ja feierlich aus,“ sagte ich begeistert, holte Teller, Tassen, Messer und Butter. „Was fehlt noch?“, fragte ich. „Salz,“ erwiderte Mari und stellte dies auf den Tisch. Inzwischen hatte Anneke das Osterbrot in Scheiben geschnitten, Kakao für uns beide und Kaffee gemacht. Josh legte jedem ein Osterei auf einen separaten kleinen Teller und zündete die Osterkerzen an. Wir setzten uns, wünschten uns einen guten Appetit und ließen es uns schmecken.

„Mmmmm, das ist ein besonders leckeres Frühstück,“ sagte ich.

„Ist nächsten Sonntag wieder Ostern?“ wollte ich wissen. „Nein, Klaas, Ostern ist nur einmal im Jahr,“ antwortete Mari. „Schade,“ sagte ich. „Ach, es gibt noch mehr Feiertage im Jahr, Klaas, keine Sorge,“ meinte Anneke.

 

Übrigens, Klaas ist ein Upcycling-Produkt. Ursprünglich war er eine Kunstfellweste.

Ich habe die Weste mit Nadel und Faden in Klaas „verwandelt“ und mit meinen Geschichten „lebendig“ werden lassen.

DANKE, liebe Birgit Blasberg, für deine liebevolle Fortsetzungsstory rund um Klaas!