6 – RADTOUR MIT KLAAS

Für Sonntag hatte der Wetterbericht tolles Wetter vorausgesagt. Wir, Anneke, Josh, Mari und ich, machten uns ein paar Tage vorher Gedanken, was wir an dem bevorstehenden Sonntag unternehmen könnten. Mari schlug vor, eine Waldwanderung zu machen. Joshs Idee war, den Garten in Ordnung zu bringen.

Bevor Anneke ihren Vorschlag aussprechen konnte, sagte ich: „Ich würde so gerne eine Radtour mit euch machen.“ „Ja, bin dafür,“ rief Mari ohne weiter zu überlegen. „Hast du denn ein Fahrrad?“ fragte Anneke. „Nö, aber ich könnte mich doch in Maris Fahrradkörbchen setzen, oder?“ erwiderte ich. „Passt du denn da rein?“ fragte Josh und lachte. Mari antwortete: „Das probieren wir sofort aus, komm Klaas.“ Mari ging mit mir in die Garage setzte mich in ihr Fahrradkörbchen, das am Lenkrad befestigt war. „Passt“, sagte ich. „Naja, es ist etwas knapp, aber es klappt,“ meinte Mari. Schnell liefen wir zurück zu Anneke und Josh. „Und, wie sieht es aus?“ fragte Anneke. Mari antwortete: „Wenn Klaas nicht bis Sonntag zunimmt, dann passt er ins Körbchen.“ „Hey, du Frechdachs,“ sagte ich. „Super, dann werde ich für Sonntag Frikadellen, Nudelsalat und Muffins vorbereiten. Wie wäre das?“ fragte Anneke. „Das wäre cool,“ entgegnete ich sofort begeistert. Und Mari sagte: „Ja, Klaas und ich helfen dir dabei, Mama.“ „Prima“, sagte Anneke.

Endlich! Es war Sonntag. Um 9.00 Uhr weckte uns Anneke. Nach dem Frühstück ging es los. Wir packten den Proviant und Getränke in die Kühltasche, nahmen Teller, einen Löffel, Gabeln, Senf für die Frikadellen und eine Decke mit. Josh hatte die Landkarte in der Hand und sagte: „O.K., lasst uns fahren. Ich kenne eine schöne Strecke.“ Mari setzte mich ihr Fahrradkörbchen und los ging es. Von dort aus hatte ich eine gute Aussicht und der Wind wehte mir um die Ohren. Mein schwarzes Fell wurde mächtig durcheinandergewirbelt. An Feldern und Wiesen fuhren wir vorbei. Es roch lecker nach Gras und Wildblumen.

Plötzlich……Josh bremste unerwartet. Mari fuhr direkt hinter ihm und sauste in Joshs Hinterrad. Oje….wir alle drei stürzten. Ich flog im hohen Bogen aus dem  Körbchen und purzelte auf den Ackerboden am Feldwegrand. Mari und Josh landeten etwas weiter auf der anderen Seite des Weges. „Autsch“, schrie Mari und begann zu weinen. Anneke fuhr etwas weiter hinter Mari und konnte früh genug bremsen. Aufgeregt stieg sie vom Rad und lief zu uns. „Mari, Mari, hast du dich verletzt?“ fragte sie besorgt. Maris Knie blutete. Josh sprang auf, lief sofort zu seinem Rad und holte das Verbandszeug aus seiner Fahrradtasche.

Anneke tröstete Marie, hielt ihr Bein und Josh tupfte vorsichtig das Blut von ihrem Knie. Mari hielt sich tapfer. Dann klebte er ein großes Pflaster auf die Wunde. Ich hörte Mari nach mir rufen: „Klaas, wo bist du?“ „Hier, hier bin ich, hier,“ antwortete ich. Ich versuchte aufzustehen. Oje, mir war ganz schwindelig.

Mari rannte zu mir, nahm mich in den Arm und fragte: „Klaas, alles o.k. mit dir?“ „Ja, ich glaub schon,“ erwiderte ich etwas benommen. Mari sagte: „Du bist ja ganz schmutzig. Überall hast du Sand, auch im Gesicht. Dich stecke ich erst mal in die Badewanne, wenn wir Zuhause sind. Hauptsache, du bist nicht verletzt.“ Wir beruhigten uns und stärkten uns erst einmal mit
Frikadellen und Nudelsalat. Als Krönung gab es die leckeren Schokoladen-Muffins.

Dann schimpfte Mari mit ihrem Papa und meinte: „Beim nächsten Mal sagst du uns bitte vorher Bescheid, wenn du bremsen willst!“ Josh antwortete darauf: „Ja, ja, es tut mir leid. Aber da war eine kleine Feldmaus. Ich wollte sie nicht überfahren. Wenn mir die Maus beim nächsten Mal vorher Bescheid sagt, dass sie den Feldweg überqueren möchte, dann warne ich euch. Versprochen!“ Da mussten wir alle laut lachen. Wir waren froh, dass wir mit dem Schrecken davongekommen waren. Dann machten wir uns auf den Heimweg. Zur Sicherheit hielten wir jetzt großen Abstand zu unserem Vordermann.

 

Danke, liebe Birgit Blasberg, für diese schöne Geschichtenfolge um Klaas!